Trost
Getröstet haben mich
deine Zeilen
in jedem Wort
konnte ich verweilen
während ich blieb
trieb die Hoffnung
neue Keime
wie beruhigend sie doch ist
die Gewissheit
ich bin nicht alleine
Nostalgie
Monologische Stimmen
säuseln im Innern
erzählen vom Damals
einer goldenen Zeit
als das Dasein
aufregend war
voller Verheissung
nostalgisches Geplätscher
sentimentaler Bilder
Flüstern vom
verlorengegangenen Schatz
Frageworte
Frageworte
ich forme euch
in Wissensglut
wie ein Schmied
giesse ich einen Schlüssel
für das Schloss
in dem die Antworten wohnen
An meinem
Schlüsselwortbund
versammelt sind
die offenen Fragen
sie
legen Gedanken frei
erwidernd melden sich
die Worte
Worte die
Antwort geben
Schicksalsschmied
Und ich legte mich erneut danieder
um zu gleiten in hypnotische Trance
in diesem Halbschlaf erwachte sie
die Erkenntnis, die mir sehen half
Ich bin frei und kann mich lösen
von allem, was mich unfrei macht
es ist kein anderer der mich knechtet
als meine eigne Geisteskraft
Gekettet hab ich mich allzu lange
an der Vergangenheit dumpfe Last
im Glauben daran, dass was geschah
die Tür für das Morgen verschlossen hat
Ich bin frei verstand ich plötzlich
fühlte es mit leichtem Leib
ich liess mich gehen von dem, was war
und brach mit der Vergangenheit
Jetzt ist das Morgen schon bald heute
die karma-Frucht nun aufgebraucht
ein neuer Same kommt zum Keimen
hoffentlich, denke ich, lern ich draus
Appell
Wie schnell
geraten
in
Vergessenheit
der Dienst der Tiere
und
ihre Wesenheit
Menschen brauchen sie
braucht sie nicht auf
Tierhaltung
wird gebraucht
eine Haltung der Liebe
und
Geschwisterlichkeit
Tiere haltend
in schützender Hand
wie sie uns
erhalten
den Körper
das Land
Mensch mach halt
töte nicht kalt
und blutig
die
die dir
zum Schutze anvertraut
es sind
Geschwister
bloss
in anderer
Haut
Klarheit
Ich suchte
und wusste nicht
was ich finden will
Ich suchte
und wusste nicht
ob ich fündig werde
Ich suchte
und hoffte stark
mir selber zu begegnen
Ich suchte
und fragte mich
ob ich auffindbar bin
Ich suchte
und merkte bald
dass ich vergessen will
Ich dachte ich suchte
und wurde gewahr
ich bin auf der Flucht
Statusbericht
Wir haben uns den Sinn geraubt
den technischen Fortschritt
zum Gott erhoben
ein Gott der uns nicht braucht
ein seelenloser Gott
der Menschen frisst
Sich verängstigt gefügt
des Tyrannen Übermacht
füttern Menschen ihn mit Ehrfurcht
mit Ehrgeiz
und dem Wunsch
nach Macht
Ernüchtert verbannen sie
alle Menschlichkeit und Würde
es ist nichts Persönliches
wenn das Kapital
Köpfe rollen lässt
Komfort, das mächtige Sedativa
betäubt die Qual die
ins Gewissen biss
leckt die Wunden
der Schinderei
die nicht aufhört
Wer schützt die Worte?
Wer gibt eigentlich
den Worten eine Stimme
tagtäglich verharren sie
in aller Munde
tragen alles von Poesie
bis hin zum schändlichsten Gerede
wie‘s ihnen wohl geht
in diesem Verkehr
der Wortraserein und
gefälschten Buchstabenschilder
und ob sie nicht auch
gar oft und heimlich
die Stille suchen
um sich zu reinigen
befleckt von der Verdorbenheit
der gespaltenen Zungen







